Die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln wird in Deutschland von einem engmaschigen Netz an Apotheken sichergestellt. Um die flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, hat der Gesetzgeber komplexe und intelligente Rahmenbedingungen geschaffen.

Im Oktober vergangenen Jahres hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass ein zentrales Element dieses Systems – der einheitliche Preis für verschreibungspflichtige Arzneimittel – gegen das EU-Recht verstößt: Es hindere Versandapotheken aus dem EU-Ausland, auf dem deutschen Markt Fuß fassen zu können.

Insbesondere bemängelten die EuGH-Richter in ihrem Urteil, dass von den Prozessbeteiligten nicht hinreichend aufgezeigt worden sei, dass die Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln der Erhaltung der flächendeckenden Versorgung diene.

In Reaktion auf diese Feststellung des EuGH haben der Gesundheitsökonom Professor Dr. Uwe May, die Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer, M.A. und der Jurist und Rechtsanwalt Dr. Heinz-Uwe Dettling ein Gutachten erstellt, in dem nachgewiesen wird, dass die Preisbindung ein geeignetes und angemessenes Mittel darstellt, um die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln durch die Apotheken sicherzustellen.

Zentrales Element dieses wettbewerbsökonomischen und gesundheitspolitischen Gutachtens sind Berechnungen, welche Auswirkungen Ertragsverluste in unterschiedlicher Höhe auf die Zahl der öffentlichen Vor-Ort-Apotheken in Deutschland hätten. Diese Szenarien lassen sich mit dem auf dieser Seite präsentierten „Szenario-Rechner“ nachvollziehen.

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